Skandinavien: Wolf aus der Finnisch-Russischen Population im Norden auf Wanderschaft

Erstellt von Peter Peuker Am: 5. April 2016 - 20:31

Ein aus der Finnisch-Russischen Population eingewanderter Wolfsrüde hält sich in Nordskandinavien im Grenzgebiet zwischen Norwegen und Schweden auf.

Mitarbeiter der norwegischen Naturwacht haben bereits Losung des Wolfs gesichert und die DNA-Untersuchung hat ergeben, dass das Tier aus dieser Population stammt.
- Der Wolf ist anscheinend auf der Wanderung, um nach einem geeigneten Revier und einer Partnerin zu suchen. Sie ziehen dabei meist in Richtung des Bottnischen Meerbusens, so Mattias Larsson, Ranger bei der Landesverwaltung von Norrbotten.
Bereits vor 2 Wochen hielt sich der Wolf nahe Rostujaure auf und nach unbestätigten Angaben von Privatpersonen auch bei Deartavággi, etwa 10 km von der schwedischen Grenze entfernt, berichtet Larrson.
– Es soll ein bisschen Neuschnee kommen und damit bestehen bessere Bedingungen als bisher, um das Tier zu spuren, sagt Mattias Larsson.

aus dem Schwedischen: Peter Peuker

Quelle: Sveriges Radio - P4 Norrbotten, 2016-4-5

(Anmerkung: Ob dieser Wolf wohl dauerhaft ein Bleibe- und Überlebensrecht in den Rentierwirtschaftsgebieten Schwedens oder Norwegens haben wird?
Zuwanderer aus der Finnisch-Russischen Population sind für die stark von Inzucht betroffene Population in Skandinavien besonders bedeutsam und nach dem Wolfsmanagementplan Schwedens zumindest auf dem Papier gewollt.
Die Erfahrungen der Vergangenheit haben jedoch gezeigt, dass Schutzjagdanträge von Samengemeinden nicht lange auf sich warten ließen, nach dem solch ein Zuwanderer aus dem  Osten dort auftauchte. Das Wolfsmanagement reagierte bisher u.a. mit Betäubung der Wölfe vom Hubschrauber aus und der Umsiedlung in südliche Regionen Schwedens außerhalb der Rentierwirtschaftsgebiete. Dies war immer sehr kostenaufwendig. Meist wanderten jedoch die Umsiedler wieder zurück in den Norden und starben dann doch im Ergebnis einer sog. Schutzjagd oder "verschwanden" wie die Junsele-Wölfin. Nur einmal war bisher solch eine Umsiedlung beim sog. Tiveden-Wolfspaar erfolgreich.)