In nur wenigen Monaten sind 11 Wölfe in verschiedenen Regionen Mittelschwedens geschossen worden. Darunter waren auch einige Leitwölfe, so dass jetzt vor dem kommenden Winter in mindestens 5 Würfen ein Elternteil fehlt. Dies resultiert u.a. aus einer scheinbar simplen Veränderung im § 28 der Jagdverordnung.
Während der letzten Monate sind 7 Wölfe in Verbindung mit der Loshundjagd auf Schalenwild getötet worden. Darüber hinaus wurden in diesem Zusammenhang zwei Wölfe beschossen und sind vielleicht verletzt.
Rechtsgrundlage dafür ist der § 28 der Jagdverordnung. Darin wird den Eigentümern von Haustieren das Recht zur Tötung eines Raubtiers eingeräumt, wenn dieses eines seiner Tiere angreift. In den genannten Fällen handelte es sich um Angriffe auf Jagdhunde.
Weitere 4 Wölfe wurden seit dem 1. Juli auf der Grundlage des gleichen Paragraphen bei Angriffen auf Nutztiere erschossen.
Im Jahr 2012 sind 4 Wölfe auf Grundlage des § 28 geschossen worden und im Jahr davor zwei. Jetzt sind es mindestens 11 getötete Wölfe in weniger als 4 Monaten.
Seit dem 1. Juli 2013 ist nicht mehr die Polizei für die Aufklärung zuständig, ob die Tötung eines Raubtieres im Zusammenhang eines Haustierangriffs erfolgte, sondern der Gutachter der Landesverwaltung. Nach Aussage des Landwirtschaftsminister Eskil Erlandsson ist diese Änderung vorgenommen worden, um die Rechtssicherheit zu erhöhen.
Derjenige, der einen Wolf geschossen hat, meldet dies jetzt selber der Landesverwaltung, in der Vergangenheit musste die Polizei verständigt werden.
Es gibt selbstverständlich keinen Grund zu glauben, dass die schwedischen Wölfe ihr Verhalten im Ergebnis dieser gesetzlichen Neuerung geändert hätten. Hingegen zeigt sich offensichtlich, dass sich eine Reihe von Jägern sicher fühlen die Gelegenheit zu nutzen, wenn keine Gefahr mehr besteht hinterher Fragen der Polizei beantworten zu müssen.
(etwas gekürzte Übersetzung)
Quelle: SVENSKA ROVDJURSFÖRENINGEN, 17.10.2013
Wolf in Schweden
Foto: Peter Peuker
Elchtier (Elchkuh) mit Kalb
Foto: Peter Peuker
Laika auf der Loshundjagd
Foto: Peter Peuker
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