In den letzten Tagen wurden in verschiedenen Medien Artikel veröffentlicht, in denen Positionen von Jägern über den Einfluss des Wolfs auf das Schalenwild nachzulesen waren. Sehr passend dazu, erschien heute in der Märkischen Oderzeitung (MOZ) ein Beitrag mit aktuellen Zahlen der Jagdstatistik 2012/2013 für das Land Brandenburg.
Die Fakten:
Wildart | Jagdstrecke 2012/2013* | Vergleichszahlen 2000/2001** |
Rotwild | knapp 10.000 Stück | 6.910 Stück |
Rehwild | knapp 74.000 Stück | 62.527 Stück |
Schwarzwild | 71.837 Stück | 54.915 Stück |
* Quelle
** auch wenn es bei der Streckenentwicklung zu Schwankungen zwischen den Jahren kommt, ist die Tendenz langfristig gesehen eindeutig stark steigend
Die Überschrift im Artikel der MOZ und die Streckenzahlen sprechen für sich und führen das Wehklagen so einiger Vertreter der grünen Zunft über vom Wolf leergefressene Reviere ad absurdum. Sicher mag es zwischen den Jagdrevieren regionale Unterschiede geben, aber ob der "Wolfseinfluss" auf die Größe der Schalenwildbestände messbar ist, wurde bisher mit keiner wissenschaftlichen Studie in Deutschland nachgewiesen. (Anmerkung: Eine Ausnahme bildet dabei das an den Wolf durch die Evolution nicht angepasste, vom Menschen hierzuland eingebürgerte, Muffelwild.)
Offensichtlich gibt es bei einigen Jägern Defizite um das Wissen ökologischer Zusammenhänge, also den Beziehungen und Wechselwirkungen zwischen den Lebensgemeinschaften von Tieren und Pflanzen in ihrem Lebensraum. Nicht anders lassen sich solche Behauptungen erklären „Seit der Wolf sich breitgemacht hat, lässt sich kein Reh, kein Hase, kein Wildkaninchen mehr blicken. Sollen wir dem letzten Hasen einen Chip an den Löffel machen, damit man weiß, wo der lang läuft und ich meinen Enkeln später mal einen Hasen zeigen kann?“ (Quelle). Diese und ähnliche Aussagen sind leider keine Einzelfälle und sind immer mal wieder in den Medien nachzulesen oder werden bei anderen Gelegenheiten behauptet.
Foto: Peter Peuker
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