(Mai 2013)
Text: Peter Peuker
Fotos: Peter Peuker, Joachim Pollex, Peter Behrendt
Łužiska Nysa, so heißt der 254 km lange Fluss Neiße im Obersorbischen. Von seiner Quelle im tschechischen Isergebirge bis zur Mündung in die Oder bei Ratzdorf legen die Wasser der Neiße 623 Höhenmeter zurück. Berichte über Flussbefahrungen mit dem open canoe sind eher rar. Hingegen kamen uns Informationen über wechselnde Wasserstände, viele Wehre, schwer paddelbare Flussabschnitte, leichtes Wildwasser und Abgeschiedenheit des Paddelreviers zu Ohren. Gründe genug, dass wir, Joachim, Peter Pan und Amarok, an einem verlängerten Maiwochenende die Łužiska Nysa zwischen Deschka und Klein Priebus mit unseren Kanus erkunden wollten.
Karte: Neiße zwischen Deschka und Klein Priebus
Ich, Amarok, bin ja häufiger wegen der Wölfe in der Region unterwegs und konnte dabei schon die örtlichen Gegebenheiten und die Voraussetzungen für die Tourenlogistik sondieren. Das Städtchen Rothenburg/Oberlausitz erwies sich als günstiger Ausgangspunkt für unsere Tour und das Team von Neiße-Tours als eine verlässliche Unterstützung in Sachen Flussinformation und Transportfragen.
220 km Anreise von Ostbrandenburg in die Oberlausitz...
bis zu unserem Ziel: Rothenburg O.L.
im Camp
In dem von uns befahrenen Abschnitt präsentierten sich die Neiße und die Landschaft links und rechts als sehr abwechslungsreich. Flussabschnitte mit flotter Strömung, einige kurze Stromschnellen (Weißes Wasser) und Schwallstrecken sowie träge Passagen wechseln sich ab. Der Fluss windet sich durch eine teilweise hüglige Landschaft mit Wiesen, Auen- und Kiefernwälder. Viel Treibholz, Prallwände, Sandbänke und nur wenig Besiedelung am Fluss tragen dazu bei, den Eindruck von Wildnis zu vermitteln.
Tourenstart auf der Neiße bei Deschka
Wir passieren den Ö-Punkt und dann ...
kommt schon der erste Schwall.
"finstere" Ereignisse kündigen sich an
wir warten auf "Besserung"
Kunstwerk über die Neiße unterhalb der Kulturinsel Einsiedel
Weißes Wasser - ...
eintauchen und ...
wieder auftauchen und ...
noch ein Mal eintauchen und
... durch.
Natürlich ließe sich auch viel über die Flora und Fauna der Region berichten. Das Neißetal ist ein FFH-Schutzgebiet (Flora-Fauna-Habitat Richtlinie) der EU. Es kommen 9 besonders schützenswerte Tierarten vor. Naturinteressierte Paddler können das alles auf einer Tour durch diesen Teil des historischen Niederschlesiens selber erleben. Fischotter, Spuren von Meister Bockert, Schwarzer Milan, Gänsesäger, Schellenten, Gebirgs- und Schafstelzen, Flussuferläufer, Kraniche und Eisvögel konnten wir innerhalb eines nur kurzen Zeit- und Flussabschnitts auf der Paddeltour beobachten. Immer wieder queren zahlreiche Wechsel von Rot-, Schwarz- und Rehwild dies- und jenseits der Ufer den Fluss.
Meister Bockert's Spuren sind überall zu finden
typische Gangart "geschnürter Trab" eines Wolfs
Eines der vorkommenden Tiere mit herausgehobenem Schutzstatus, der Wolf, hat die Gemüter in den vergangenen Jahren besonders bewegt. Seit nunmehr 13 Jahren gibt es in der Oberlausitz wieder Wolfsrudel. Hitzige Debatten wurden zunächst über die Rückkehr von Isegrim geführt. Und wie es so oft der Lauf der Dinge ist, so haben wir es in den Gesprächen mit Ortsansässigen erfahren, hat sich die Aufgeregtheit gelegt und man hat gelernt, die Wölfe in den umliegenden Wäldern zu akzeptieren.
Start am zweiten Paddeltag in Rothenburg mit Dauerregen
Neißetal
der Regen begleitet uns bis zum Abend, aber unsere Stimmung bleibt auf einem guten Level
Tatonka
Die vorhandenen Wehre müssen umtragen werden und bei Niedrigwasser (Neißepegel) vermutlich auch die eine oder andere Stromschnelle. Wildes Campen außerhalb der ausgewiesenen Zeltplätze in Rothenburg und Klein Priebus ist im FFH-Schutzgebiet des Neißetals untersagt.
Abendhimmel über Rothenburg
- Anmelden oder Registieren, um Kommentare verfassen zu können
Comments
polnGrenze
11. Oktober 2013 - 16:57
Permalink
Ja Peter..das ist ca.50 km
Ja Peter..das ist ca.50 km weg von mir.