Die sogenannte "Loshundjagd" besitzt in Schweden schon eine lange Tradition. Dabei kommen u.a. Jämthunde, Elchhunde, Laiki und andere Jagdhunderassen zum Einsatz. Die Hunde verfolgen während dieser Jagd das Wild, insbesondere Elche z.T. weit entfernt vom Hundeführer in unübersichtlichen riesigen Waldgebieten und "treiben" sie in den Schussbereich der Jäger. Viele Jahrzehnte wurde diese Jagdmethode in nahezu wolfsleeren Gebieten praktiziert. Mit der Zunahme des Wolfsbestandes in Mittelschweden in den vergangenen Jahren, ist die Wahrscheinlichkeit eines Zusammentreffens von Hund und Wolf größer geworden. Der Wolf wird den Hund, der ja ebenfalls zur Art Canis lupus gehört, als Nahrungs-, Habitat oder Sexualkonkurrent in seinem Revier wahrnehmen und eine körperliche Auseinandersetzung nicht scheuen. Meist geht das zu Ungunsten des Hundes aus. Für den Jäger bzw. Hundeführer ist ein auf diese Weise getöteter oder schwer verletzter Hund sowohl eine emotionale Angelegenheit, da eine enge Beziehung zwischen dem Menschen und seinem Hund besteht und zum anderen ein wirtschaftlicher Schaden von mehreren tausend Schwedischen Kronen, weil die Ausbildung eines geprüften Jagdhundes sehr viel Zeit und Mühe beansprucht sowie Kosten verursacht.
Doch die Jagdpraxis, das ist allen Jagenden weltweit bekannt, birgt immer Gefahren denen unsere Vierbeiner dabei ausgesetzt sind. Betrachtet man nur die Statistik des großen Versicherers Agria, dann relativieren sich die Zahlen der getöteten Jagdhunde in Schweden.
(Agria versichert ca. 40 % der Hunde in Schweden)
Schadensart |
2006 |
2007 |
2008 |
2009 |
2010 |
2011 |
Verkehrsunfall |
626 |
571 |
612 |
607 |
638 |
643 |
Schussverletzungen |
11 |
14 |
7 |
7 |
15 |
9 |
getötet/angefahren vom Zug |
64 |
51 |
55 |
51 |
51 |
38 |
durch Wolf getötet/verletzt |
17 |
25 |
17 |
23 |
16 |
14 |
durch Luchs getötet/verletzt |
- |
1 |
4 |
7 |
3 |
- |
durch Bär getötet/verletzt |
2 |
- |
2 |
3 |
1 |
- |
durch Adler getötet/verletzt |
2 |
2 |
- |
- |
- |
- |
durch Wildschwein getötet/verletzt |
4 |
5 |
11 |
28 |
93 |
82 |
durch anders Wild getötet/verletzt |
8 |
17 |
19 |
26 |
55 |
68 |
(Stand 21.03.2012)
Quelle: Agria - Tierversicherung
Außer den im Straßenverkehr geschädigten Hunden ist insbesondere der sprunghafte Anstieg der durch Wildschweine getöteten bzw. verletzten Jagdhunde markant, der fast das 6-fache der durch Wölfe geschädigten ausmacht.
Da nur die bei der Agria versicherten Hunde erfasst sind, liegen die tatsächlichen Schadenszahlen höher. Die Internetseite vargreviret.com ("Das Wolfsrevier.com") gibt folgende Durchschnittszahlen für getötete bzw. verletzte Jagdhunde im Zeitraum von 2007 - 2009 an:
durch Beschuss | 25 |
durch Wolf | 42 |
durch Verkehr | 822 |
durch Wildschwein | 38 |
ertrunken | 81 |
Es liegt vor allem in der Verantwortung der schwedischen Jäger und Jagdverbände geeignte Maßnahmen umzusetzen, um den Konflikt "Jagdhund - Wolf" zu gunsten der Wölfe und der Jagdhunde zu minimieren.
Peter Peuker
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