Ein paar Gedanken zur Jagd auf Wölfe in Schweden

Erstellt von Peter Peuker Am: 19. Februar 2013 - 12:51

Ich halte es für ethisch verwerflich die Wölfe mit der Begründung zu töten, dass diese von Inzucht betroffen sind. Das letztlich vom Menschen verursachte Inzuchtproblem des schwedischen Wolfsbestandes kann mit der Zuwanderung von Wölfen aus der karelischen Population auf lange Sicht gelöst werden. Es "kann", wenn da nicht das nächste Problem wäre, nämlich die Interessen von Rentierzüchtern durch deren Weidegebiete die Wölfe durchziehen müssen. Aber welcher Wolf zieht weiter, wenn es dort ein sehr gut verfügbares Nahrungsangebot gibt. Rentierzucht hat Tradition und ist so nicht mit der Anwesenheit von Wölfen machbar. Dann werden diese Wölfe von dort eben mit großem Aufwand per Helikopter umgesiedelt. Doch wer will sie haben? Wenn die Samen, "die Lappen", sie im Norden nicht wollen warum sollen sie dann die Schafzüchter weiter im Süden akzeptieren? Also gibt es auch von dieser Seite Protest. Jäger und ihre Interessen gibt es auch noch. Wölfe fressen in Schweden vor allem Elche und die Elchjagd besitzt in Schweden eine große Tradition. Dazu kommt noch, dass Jagdhunde von Wölfen draußen im Wald als Eindringlinge im Revier angesehen und getötet werden. Die Loshundjagd mit Jämt-, Elchhunden, Laikas und anderen Rassen hat in Skandinavien eine lange Tradition. Und dann ist da noch die Wilderei auf Raubtiere. Offensichtlich in Schweden und anderswo ein traditionelles Instrument der Problemlösung bzw. um etwas zu jagen was nicht gejagt werden darf. Alte Gewohnheiten und neues Naturschutzrecht stoßen in der Gegenwart aufeinander.
Was hilft da bei so vielen Problemen? Mit Traditionen brechen!

Peter Peuker

 


...wie kann die genetische Verarmung der schwedischen Wolfspopulation durch Abschuss gemildert oder gar beseitigt werden ? Die Argumentation leuchtet mir nicht ein. Offenbar ist sie nur vorgeschoben, um für den Druck der Jagdlobby ein Ventil zu öffnen. Oder gibt es dafür eine wissenschaftliche Grundlage?