Vor etwa einem Jahr habe ich an einem Vortrag des schwedischen Biologen Tom Arnbom, WWF Schweden, teilgenommen. Zum Inzucht Problem trug er u.a. folgendes vor:
"Nach der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren wanderten die Wölfe wieder nach Skandinavien zurück. Die Größe der Wolfspopulation wurde damals durch die Verfügbarkeit der Beutetiere auf natürliche Art und Weise reguliert. Im Gegensatz dazu wurde die Anzahl der Wölfe in den letzten 300 Jahren stark von den Menschen durch massive Verfolgung beeinflusst. Die Folge war, dass vom Jahr 1850 an die Anzahl der Wölfe rapide zurückging und bereits im Jahr 1965 die Wölfe schon fast ausgestorben waren. Obwohl die Wölfe im Jahr 1966 unter Schutz gestellt wurden, gab es bis 1982 nur wenige Einzelsichtungen von Wölfen und keinen Hinweis auf Aufzucht von Welpen."
"Erst im Jahr 1983 wurden in Schweden wieder Welpen geboren. In den folgenden 10 Jahren stammten alle Welpen, die in Schweden geboren wurden, von zwei Elterntieren und deren Nachkommen ab. Der Startschuss für das Wachstum der Wolfspopulation fiel allerdings erst in den frühen 1990er Jahren, als ein Wolf aus der finnisch-russischen Population nach Schweden einwanderte und sich mit einem der schwedischen Wölfe paarte. Von nun an konnte man ein stetiges Wachstum der Wolfspoulation in Schweden beobachten.
Bis zum Jahr 2008 stammten alle Wolfsfamilien in Schweden von nur drei Individuen ab, was ein großes Inzuchtproblem darstellt. Die Wölfe, die sich miteinander verpaaren, sind näher miteinander verwandt als normale Geschwister und um die Wolfspopulation weiter zu erhalten, wird "neues Blut" dringend benötigt."
Blutauffrischungen könnten z.B. durch Wolfsimporte aus Finnland/Russland erfolgen.
Zur sog. Akzeptanz der "Wolfsjagd" habe ich ihn "zwischen den Zeilen" so verstanden: Die Kröte einer begrenzten Wolfsjagd schlucken, um z.B. Blutauffrischungsmaßnahmen aus öffentlichen Haushalten zu finanzieren. Das daraus allerdings solche eine Hetzjagd auf schwedische Wölfe geworden ist, davon ist er sich sicherlich nicht ausgegangen.
Darüber hinaus gibt es die Wilderei auf Wölfe: "Schwedische Wissenschaftler haben anhand der Daten, die sie durch besenderte Wölfe erhalten haben, herausgefunden, dass die illegale Jagd fast 50 Prozent der Wolfssterblichkeit in Schweden ausmacht."
(Quelle: Tom Arnbom, WWF Schweden)
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