Schweden/Norwegen: Bereits zweiter Jungwolf aus dem Tiveden-Revier geschossen

Erstellt von Peter Peuker Am: 26. Juni 2014 - 16:54

Schon wieder wurde ein Jungwolf aus dem Tiveden-Revier geschossen
In einer aktuellen Pressemitteilung vom 25.06.2014 berichtet das schwedische Naturschutzamt, dass nun bereits ein zweiter Jungwolf aus dem Tiveden-Revier im Rahmen einer sogenannten Schutzjagd abgeschossen wurde.

Diesmal erfolgte die Schutzjagd in der norwegischen Kommune Sykkylvens unweit von Ålesund (Møre og Romsdal fylke). Das passierte bereits am 6. Juni.
Erst nachdem durch Rovdata die DNA-Analyse durchgeführt wurde stand die Herkunft des Tieres fest. (Anmerkung: Rovdata ist eine eigenständige Einrichtung des Norwegischen Instituts für Naturforschung [NINA], die sich mit dem Monitoring von Luchs, Vielfraß, Braunbär, Wolf und Steinadler befasst und sich als Dienstleister für Verwaltungen, Medien und der Öffentlichkeit versteht).
Die Jungwölfe aus dem Tiveden-Revier sind besonders bedeutsam für die Senkung des Inzuchtkoeffizienten der Skandinavischen Wolfspopulation, weil beide Elterntiere aus der Finnisch-Russischen Population zugewandert sind.
In den Regeln für die Durchführung einer Schutzjagd steht, dass diese nicht durchgeführt werden darf, wenn dadurch die Aufrechterhaltung des günstigen Erhaltungszustandes der Population beeinträchtigt wird. Das Naturschutzamt ist für die Aufrechterhaltung dieses Status in Schweden verantwortlich.
- Es ist tragisch, dass zwei Jungwölfe aus dem Tiveden-Revier durch Schutzjagden starben. Wir weisen nochmals daraufhin, dass es wichtig ist möglichst vor dem Schutzjagdbeschluss eine DNA-Analyse zu erhalten. Damit das Tiveden-Wolfspaar einen Beitrag zur Senkung des Inzuchtkoeffizienten der Population leisten kann, müssen deren Welpen selber Nachkommen erhalten. Anders gelingt es nicht, dass die Inzucht gemindert wird, sagt Magnus Kristoffersson vom Naturschutzamt.
Der jetzt geschossene Jungwolf legte von seinem elterlichen Territorium bis in die Nähe von Ålesund in Norwegen eine Strecke von ca. 600 km Luftlinie zurück.

gekürzte Übersetzung aus dem Schwedischen: Peter Peuker

Quelle: Naturvårdsverket, 25.06.2014
weitere Quellen: Tiveden-Wölfe