Am vergangenen Dienstag verurteilte ein Gericht in Norwegen fünf Männer wegen der Wilderei auf Wölfe in der Grenzregion zu Schweden.
Die norwegische Justiz ist der Auffassung, dass es sich um ein organisiertes Verbrechen handelte und verurteilte die Männer auf der Grundlage des sogenannten „Mafiaparagraphen"; dieser Bereich der Rechtsprechung kommt zur Anwendung, wenn die Straftat von einer organisierten kriminellen Gruppe begangen wurde und ermöglich ein härteres Strafmaß.
Ein 48-jähriger aus der Gemeinde Elverum, der nach Auffassung des Gerichts der Anführer der Gruppe war, wurde zu einem Jahr und acht Monaten Gefängnis verurteilt. Die anderen Täter erhielten Gefängnisstrafen zwischen sechs Monaten und einem Jahr. Darüber hinaus verlieren die Verurteilten ihre Jagdlizenzen für Zeiträume von zwei bis fünf Jahren. Die Jagdwaffen werden eingezogen.
Die norwegischen Behörden hatten schon längere Zeit den Verdacht, dass in der Grenzregion illegale Wolfsjagd stattfindet, aber es fehlte an Beweisen. Eine Überführung der nun verurteilten Männer erfolgte unter anderem durch das Abhören der Telefone, berichtet der norwegische Nachrichtensender NRK.
Der 48- jährige Anführer der Gruppe brüstete sich in den abgehörten Telefonaten mehrfach vor den anderen, wenn er einen Wolf geschossen hatte.
- Bei fast jeder jagdlichen Aktivität suchte er nach einer Gelegenheit einen Wolf zu schießen, und wenn er einen sah, so schoss er ihn, führt Staatsanwalt Tarjei Istad aus, der zufrieden mit dem Urteil ist, obwohl er ein höheres Strafmaß gefordert hatte.
Alle Verurteilten haben Berufung eingelegt.
Übersetzung aus dem Schwedischen: Peter Peuker
Quelle: SvD Nyheter, 21. April 2015
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Wolf Magazin
30. April 2015 - 8:46
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Grandios!
Solche mutigen Richter und Urteile wünschen wir uns in Deutschland auch.
Weiter so!