Nordschweden: Wolf aus der Finnisch-Russischen Population nachgewiesen

Erstellt von Peter Peuker Am: 7. Dezember 2015 - 20:18

Ein zugewanderter Wolf aus der Finnisch-Russischen Population wurde am 18. November 2015 mittels einer Urinprobe in der nordschwedischen Provinz Jämtland nachgewiesen.
Genetisch ist dieser männliche Wolf für den von Inzucht betroffenen skandinavischen Wolfsbestand außerordentlich wertvoll.
Die zuständigen Behörden in Schweden sollen nun dafür Sorge tragen, dass dieser Wolf in den Rentierwirtschaftsgebieten nicht im Rahmen einer sogenannten Schutzjagd getötet wird.
Der Wolf wurde am Storsjö (Großer See) in Härjedalen durch das Monitoring dokumentiert.
Die Provinzverwaltung führt nun Gespräche mit den Angehörigen der umliegenden Gemeinden der Samis durch. Da der Nachweis schon einige Wochen her ist, muss jetzt das Monitoring in der Region intensiviert werden.
Die Samengemeinde von Mittådalen soll aktuell bereits den Schutzjagdantrag auf einen Wolf gestellt haben, weil die Gemeinde dadurch Probleme für die Rentierwirtschaft sieht.
- Das was jetzt erfolgen muss ist, dass wir das Spurenmonitoring intensivieren müssen, um den Wolf lokalisieren zu können. Und dies gilt auch für die benachbarten Provinzen. Damit soll erreicht werden, dass frische Analysen vorliegen und somit sichergestellt wird, dass nicht nach diesem Tier bei Schutzjagdanträgen gesucht und der Beschluss zum Abschuss gefasst wird, sagt Rouna Burman, Leiterin der Naturschutzabteilung bei der Provinzverwaltung Jämtlands.

(Anmerkung: Die berechtigte Frage stellt sich, wie zukünftig weiter mit diesem Wolf verfahren wird und am Ende dann vielleicht doch ein Schutzjagdbeschluss droht. Ein Beispiel aus der Vergangenheit ist die mehrfach gescheiterte Umsiedlung der sogenannten Junsele-Wölfin.)

Quellen:
Svensk Jakt, 3. Dezember 2015
Svensk Jakt, 4. Dezember 2015
svt.se/Neuigkeiten/Regional-Jämtland, 7. Dezember 2015
über die Junsele-Wölfin auf AmarokTV.de

Zusammenfassung aus dem Schwedischen von Peter Peuker