Das Wolfsmanagement in Schweden durch die Jagd
- Weiterlesen über Das Wolfsmanagement in Schweden durch die Jagd
- Anmelden oder Registieren, um Kommentare verfassen zu können
Wieder einmal wird derzeit Schweden im Umgang mit Wölfen als vermeintliches Vorbild propagiert. Aktuell geht es um die Verfahrensweise bei Wolfsangriffen auf Jagdhunde. Befeuert wird die Diskussion durch den Abschuss eines Wolfswelpen (8 Monate alt) durch einen niederländischen Jagdgast während einer Drückjagd im Landkreis Potsdam – Mittelmark (Brandenburg) im Januar 2019.
Das staatliche Forstunternehmen Sveaskog hat einen Antrag für die Zulassung einer sogenannten Schutzjagd auf Elche gestellt. Der Antrag beinhaltet Abschüsse von 32 Elchen, die von einem Helikopter in der nordschwedischen Provinz Norrbotten erfolgen sollen. Grund für diesen Antrag sind Verbissschäden der Elche an Forstgehölzen.
Vergleicht man die Inventurergebnisse des Wolfsmonitorings der vergangenen Jahre dann wird deutlich, dass die Wölfe in großen Teilen der mittelschwedischen Provinz Dalarna nach und nach verschwunden sind.
Durch die Jagd werden insgesamt mehr Elche innerhalb eines Wolfsterritorium entnommen als durch die Wölfe – aber es gibt dabei im Territorium große Variationen.
Die nordischen Länder arbeiten seit mehreren Jahren zusammen, um das Raubtiermanagement zu verbessern und ein wichtiger Teil besteht darin, die illegale Jagd auf Wölfe zu verhindern.
Im Rahmen einer Kooperation startet Finnland ein großes EU LIFE Forschungsprojekt, um die Wolfspopulation abzubilden und um mit Modellen vorherzusagen, wo möglicherweise illegale Jagd stattfinden könnte.
„Politische Spannungen wegen sich erholender Populationen großer Raubtiere sind in Europa an der Tagesordnung. Aber die Angelegenheit des Wolfes in Schweden ist einzigartig, weil wissenschaftliche Erkenntnisse und wie sie interpretiert werden immens wichtig geworden sind, um die Jagd zu rechtfertigen.“ schreibt Guillaume Chapron in der Fachzeitschrift nature am 17.12.2014.
Wer sich mit dem schwedischen Wolfsmanagement auseinandersetzt, dem eröffnen sich beim Studium dieses Verwaltungsplans Fragen, die ohne Hintergrundwissen schwer zu beantworten sind:
In der vergangenen Woche wurden in der Provinz Västerbotten zwei Braunbären, die gerade erst aus der Winterruhe erwacht sind, bei einer Schutzjagd getötet.
Die Genehmigung für den Abschuss wurde zuvor durch die Raubtierverwaltung der Provinz erteilt. Bei den Tieren handelte es sich um eine Bärin (61 kg) nördlich des Nationalparks Björnlandet und um einen Bären (96 kg) im Gebiet von Skarvsjöby, Gemeinde Storuman.