Wie der Wolf das bestehende Jagdsystem und die damit verbundenen Auswirkungen auf Ziele der Jagd und Jagdmethoden verändert, setzt sich die Wildbiologin Dr. Karoline Schmidt in dem Artikel „Der Wolf und die Not der Jäger“ auseinander.
„Jagd ist angewandter Naturschutz“, das wird propagiert. Doch Jagdverbände scheinen für diese Maxime bei der Art „Canis lupus“, dem Wolf, einen vom Naturschutzaspekt abweichenden Maßstab anzusetzen. Bestandsobergrenze und eine damit verbundene Regulation (aktives Management) werden hartnäckig umworben.
Karoline Schmidt eröffnet den Lesern in ihrer Publikation zunächst einen Einblick in die Geschichte des konfliktlastigen Verhältnisses von Mensch und Wolf, von dem vor allem die Züchter und Hirten der Weidetiere betroffen gewesen sind. Dieser Konflikt ist auch in der Gegenwart gut nachvollziehbar. „Jäger haben da eine schwierigere Position.“ schreibt Frau Schmidt. Und das zu Recht, wenn man die Hegeziele für das heimische Wild betrachtet.
Da sollte man doch meinen, dass der Wolf in der aktuellen Debatte über den Schwund der Artenvielfalt in unserer Kulturlandschaft, in der Diskussion über das Verhältnis „Wald –Wild“, zu einem guten Zeitpunkt als Akteur in Erscheinung tritt.
Doch der Wolf bringt mit seinem ihm evolutionär bestimmten Agieren im Ökosystem die bestehende Jagdphilosophie gehörig in Konflikt. Der Landesjagdverband Brandenburg formuliert in einem offenen Briefe vom 5. März 2019 an seine Mitglieder: „Es geht in Brandenburg um unser Wild und um unseren Wald. Der Landeswald ist die Heimat unserer Wildtiere und nicht nur Wirtschaftsunternehmen.“ Dem kann man so prinzipiell zustimmen. Doch welche Ideologie hinter dieser Aussage steckt offenbart sich in der dritten von drei Forderungen an die Landesregierung Brandenburgs: „Der Wolf muss in das Landesjagdgesetz überführt werden. Aktives Wolfsmanagement muss jetzt umgesetzt werden.“
Der Wolf und die Not der Jäger
Ich bedanke mich bei Karoline Schmidt und bei der in Österreich erscheinenden Tageszeitung „Die Presse“ für die Genehmigung zur Veröffentlichung des Artikels. Allen Lesern wünsche ich einen nachhaltigen Zugewinn, der aus dem Inhalt generierbar ist. Der Artikel wurde bereits im Januar 2013 publiziert.
Peter Peuker Rehfelde, im März 2019
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