Schweden, Örebro län: Fünfter Wolf geschossen der an Räude erkrankt war

Erstellt von Peter Peuker Am: 6. Januar 2013 - 18:29

Am Samstag wurde noch ein an Räude erkrankter Wolf durch die Landesverwaltung bei Granbergsdal, Gemeinde Karlskoga, geschossen. Das ist bereits der fünfte Wolf, der in letzter Zeit aus diesem Grund getötet wurde. Der Wolf wird nun von der Polizei für eine weiteren Untersuchung eingeschickt.

Quelle

Vor wenigen Tagen habe ich bereits hier aktuell über die bisherigen Wolfsabschüsse in der Region berichtet.

Bei Wölfen, Hunden, Füchsen und anderen Tieren tritt die Sarcoptes-Räude auch als Krätze bekannt auf. Milben sind Verursacher der Krankheit, die in der Haut der Tiere leben. Symptome der Räude (lat. Scabies) sind u.a. starker Juckreiz, Hautverkrustungen ("Elefantenhaut"), Haarausfall, Ruhelosigkeit und Gewichtsverlust. Die Infektion erfolgt direkt von Tier zu Tier aber auch durch die gemeinsame Nutzung von Schlafplätzen oder Bauen (z.B. bei Füchsen).
Der gesamte Entwicklungszyklus des Parasiten vollzieht sich im bzw. auf dem Wirtstier. Außerhalb des Wirtes können die Milben bis zu 19 Tage überleben.
Im Wolf Magazin 2/2011, S. 110 - 113, berichtete Elli H. Radinger über Forschungsarbeiten die sich mit der Räude bei den Yellowstone Wölfen befassen. Dabei wird u.a. die Thermografie als Methode eingesetzt, um das Befallsausmaß und den Wärmeverlust am Tierkörper darstellen und dokumentieren zu können.

Persönliche Anmerkung:
Ab welchem Erkrankungsstadium und ob überhaupt an Räude erkrankte Wölfe getötet werden sollten, birgt für mich noch einige offene Fragen.

Diese Ballerei ist doch völlig unnötig. Wir haben in Yellowstone in jedem Jahr Fälle von Räude. Einige Wölfe sterben daran, die meisten schaffen es durch den Winter (auch bei 30°) und haben im nächsten Jahr wieder ein prächtiges Fell. Wie oben bereits berichtet, vernichtet man die Krankheit nicht, indem die betroffenen Tiere tötet und entfernt. Warum kann man nicht einfach mal der Natur ihren Lauf lassen. Krankheiten gehören dazu, um eine Population kräftiger und letztendlich gesünder zu machen.