Die Wolfsfrage ist eins von den wichtigsten Wahlthemen bei der kommenden Europawahl am
25. Mai, meint ein Hörer des schwedischen Regionalsenders Radio P4 Gävleborg.
Hans-Olov Andersson wohnt in Åbyggeby in der Nähe von Ockelbo (Anm. im schwedischen Landesteil Norrland), und er meint, dass es jetzt genug ist mit den Wölfen.
- Es reichen die, die wir jetzt haben, sagt Andersson, der früher einmal Jäger war.
Er kann sich eine gewisse Anzahl Wölfe in der Region ringsum Ockelbo vorstellen, aber jetzt meint er, dass es zu viele sind.
Seit 2011 wurde die Lizenzjagd von der EU auf der Grundlage der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie gestoppt, die lediglich eine sogenannte Schutzjagd zulässt solange der Wolfsbestand genetisch gefährdet ist. Die Mitgliedsstaaten bekommen nur wenn ganz spezielle Gründe vorliegen – beispielsweise bei ernsthaften Schäden im Wald oder in der Landwirtschaft - eine Ausnahmegenehmigung von dieser Direktive.
Die schwedischen Wölfe wurden zu einer Angelegenheit der EU als die Regierung vor etwa
4 Jahren eine Wolfslizenzjagd beschloss, und die schwedischen Naturschutzorganisationen – Naturskyddsföreningen (Naturschutzverband), WWF und Rovdjursföreningen (Raubtierverband) – Klage gegen den Lizenzjagdbeschluss einreichten.
Der EU-Umweltkommissar, Janez Potočnik, reagierte auf den Beschluss eine bestimmte Anzahl von Wölfen in Schweden schießen zu wollen. Er vertritt die Position, dass es dem geltenden Vertrag widerspricht den Schweden für die Tiere und die Natur Europas beigetreten ist.
Janez Potočnik ist nicht der Auffassung, dass es in Schweden so viele Wölfe gibt, um sie geregelt bejagen zu können.
Jedoch meint Hans-Olov Andersson, dass Schweden selber das Recht haben sollte festzustellen wie viele Wölfe es im Land geben darf. Je eher der Beschluss dazu gefasst wird umso besser.
- Wir sind es ja, die mit den Wölfen leben müssen.
Ist die Wolfsfrage entscheidend für ihr Abstimmungsverhalten?
- Nein, ich habe jedoch eine konkrete Meinung zu diesem Thema, sagt Andersson.
Quelle: Radio P4 Gävleborg
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sachsenwolf
21. Mai 2014 - 13:03
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wolf
Hallo Peter,irgendwie komm ich da nicht ganz mit,daß die Schweden immer so einen Aufriss machen müssen,um denWolf unbedingt bejagen zu müssen.So stabil ist doch der Erhaltungszustand auch nicht,oder?Außerdem ist doch der Genpol auch nicht so optimal.!?Hast du das foto selbst geschossen?LG Andreas
Peter Peuker
21. Mai 2014 - 22:19
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Antwort auf wolf von sachsenwolf
Wolf_Schweden
Hallo Andreas, die im Artikel dargestellte Meinung ist ein Ausschnitt des Stimmungsbildes in Schweden. Dort, wie auch anderswo, ist das Meinungsbild zum Thema Wolf differenziert. Und das ist eben so. Die Menschen vor Ort haben nun mal ihre Meinung, auch wenn sie oftmals nicht mit der eigenen übereinstimmt. Trotzdem ist es immer einen Versuch wert auf einander zu zugehen. "Mit dem Kopf durch die Wand" werden die Gräben höchstens nur noch tiefer.
Auch in Schweden hat es in den letzten Jahren eine positive Entwicklung des Wolfsbestandes gegeben. Der Staat hat sehr viel in "seine Wölfe" investiert. Es gibt aber auch einiges Kritikwürdiges. Beispielsweise wenn Politik und Lobbyismus aus ideologischen Gründen in die Ökologie "eingreifen" wollen, um Interessen oder ein Klientel zu bedienen. Das ist aber in anderen Ländern genauso.
Nein, der Erhaltungszustand der skandinavischen Wolfspopulation ist m.E. nicht günstig und es gibt nach wie vor ein Inzuchtproblem.
Ja, das Foto ist von mir. Es sind jedoch keine wilden Wölfe.
LG Peter