Seit dem Jahr 2010 gibt es in Schweden sogenannte Wolfslizenzjagden. Dabei handelt es sich nicht um eine Jagd bei der Lizenzen an Jäger vergeben werden, sondern es wird eine festgelegte Anzahl von Wölfen revierweise zum Abschuss genehmigt.
Diese Wolfslizenzjagden sind sehr umstritten. Meines Erachtens ist dabei das Management einer großen Raubtierart, abgesehen von dessen Reduzierung, nicht erkennbar.
Wolfsfrei geschossene Reviere werden in kurzer Zeit wieder von territorialen Wölfen besetzt und neue Rudel entstehen. Es findet bei diesen Jagden in Schweden bisher auch keine Selektion statt. Welpen, Jährlinge und die Elterntiere des Rudels werden in den Revieren, in denen eine Lizenzjagd genehmigt wurde, komplett abgeschossen. Da diese Lizenzjagden unselektiv sind, tragen sie auch nicht zur Verbesserung des Inzuchtkoeffizienten bei, da die Skandinavische Wolfspopulation von Inzucht betroffen ist.
Für den Umgang mit Körpern oder Körperteilen der vier großen Raubtiere (Wolf, Luchs, Braunbär, Vielfraß) ist in Schweden die Staatlich Veterinärmedizinische Anstalt (SVA) in Uppsala im Auftrag des Naturschutzamtes (Naturvårdsverket) zuständig.
Die SVA hat im April 2017 den Abschlussbericht zur Wolfslizenzjagd veröffentlicht.
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