Das schwedische Naturschutzamt hat heute den Schutzjagdbeschluss auf die beiden Wölfe in der Region von Junsele (Nordschweden) beschlossen. Eines der beiden Tiere ist die in ganz Schweden bekannt gewordene Wölfin (Bezeichung in den Medien als Junsele-Wölfin, Russische Wölfin, Susi), die vier mal gefangen, dabei betäubt und dann nach Mittelschweden umgesiedelt wurde. Jedesmal wanderte sie den ganzen Weg wieder zurück in den Norden. Dieser Aufwand wurde betrieben, weil es sich um ein genetisch wichtiges Tier (Anm.: zugewandert aus der Karelischen Population) für die von Inzucht betroffene skandinavische Wolfspopulation handelt.
Als Begründung für den Schutzjagdbeschluss wird angegeben, dass die Rentiere jetzt zurück in die Winterweidegebiete der Region Junsele gewandert sind und dass eine ernsthafte Gefährdungssituation für die Ernährung der Rentier besteht, trotzdem eine intensive Bewachung der Tiere stattfindet. Mindestens 5 - 8 Rene sind getötet worden und die Herde, die aus 1500 bis 2000 Tieren besteht, ist mehrere Male durch die Wölfe zersprengt worden. Der Bau eines großen Gatters für so viele Rentiere würde Kosten von 40 Millionen Kronen (ca. 455.000 €) verursachen.
- Wir sind der Auffassung, dass es durch die Schutzjagd nicht zur Beeinträchtigung des günstigen Erhaltungszustandes der schwedischen Wolfspopulation kommt. Trotzdem die Jagd einen genetisch wichtigen Wolf betrifft. Das Naturschutzamt sieht außer der Schutzjagd auf die zwei Wölfe keine andere geeignte Möglichkeit zur Lösung der Angelegenheit, meint Rikard Janson, stellvertretender Direktor des Naturschutzamtes.
Der Naturschutzverband "Nordulv" ist bereits in Berufung zum Schutzjagdbeschluss gegangen.
Quelle: NATURSIDAN.SE, 13. Februar 2014
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sachsenwolf
13. Februar 2014 - 20:49
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schutzjagd
Hallo Peter,verstehe ich das richtig,daß die beiden Wölfe trotzdem bejagd werden sollen?Bg Andreas
Peter Peuker
13. Februar 2014 - 21:58
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Antwort auf schutzjagd von sachsenwolf
Schutzjagd auf die Junsele-Wölfe
Ja, die Wölfe sollen nach dem Willen der Antragsteller und laut Beschluss des Naturschutzamtes getötet werden.
Das über Jahre andauernde "Gezerre" um die Wölfin ist vollkommen widersprüchlich.
LG Peter
sachsenwolf
14. Februar 2014 - 11:04
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Antwort auf Schutzjagd auf die Junsele-Wölfe von Peter Peuker
Das gefällt mir gar
Das gefällt mir gar nicht.Zumal die Population in Schweden sowieso genetisch verarmt ist.BG Andreas
Peter Peuker
14. Februar 2014 - 20:42
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Antwort auf Das gefällt mir gar von sachsenwolf
Junsele-Wölfin
Ein Argument für die in den letzten Jahren durchgeführten bzw. geplanten sogenannten Lizenzjagden in Schweden war ja, damit Einfluss auf die Inzucht-Problematik des Wolfsbestandes zu nehmen. Und nun wird genau das Gegenteil gemacht, in dem ein für den Wolfsbestand genetisch sehr wichtiges Tier durch eine Schutzjagd getötet werden soll.
Das eigentliche Problem "Rentierwirtschaft und Wolfsvorkommen" soll hier wiedermal einseitig durch den Abschuss eines Wolfs gelöst werden.
Peter Peuker
17. Februar 2014 - 22:31
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Antwort auf Junsele-Wölfin von Peter Peuker
Schutzjagdbeschluss vorläufig aufgehoben
Der Schutzjagdbeschluss wurde vom Gericht am Freitag (14.02.2014) vorläufig ausgesetzt. Der Natutschutzverband Nordulv hatte gegen den Beschluss des Naturschutzamtes geklagt.